Neuordnung der Lindenfelser Feuerwehrstandorte – Fusion von Einsatzabteilungen
In Lindenfels steht eine Neuordnung der Feuerwehrstandorte bevor. Im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Fortschreibung des Bedarfs- und Entwicklungsplan für Feuerwehrstandorte hat ein externer Gutachter festgestellt, dass der gesetzliche Arbeitsschutz nicht mehr gewährleistet ist. Die entsprechende Vorschrift 49 der DGUV ist an der Stelle eindeutig. Hinzu kommt, dass die Feuerwehrstandorte Eulsbach, Winkel und Seidenbuch hinsichtlich Personalstärke und Zustand der Feuerwehrhäuser, in Auslegung dieser Vorschrift, leider nicht mehr als sicher gelten können. Eine Förderung der geplanten und dringend benötigten Feuerwehrfahrzeuge für die Großgemeinde Lindenfels, d.h. alle weiteren Standorte, ist unter diesen Voraussetzungen nicht möglich.
Zur Sicherstellung einer optimalen Versorgung unter geltenden Sicherheitsnormen und gesetzlichen Anforderungen folgt die Stadt Lindenfels den Vorgaben des Kreisbrandinspektors Steffen Lutter zur Fusionierung der Einsatzabteilungen. Geplant sind die Zusammenlegung von Eulsbach mit der Abteilung in Schlierbach sowie Seidenbuch mit der von Glattbach. Aufgrund der markanten topographischen Lage von Winkelwerden hier die Abteilungen Mitte, Glattbach oder Schlierbach zuständig sein.
Die Fördervereine der Feuerwehren sind hiervon nicht betroffen und können weiterhin bestehen. In welcher Form sie die fusionierten Einheiten künftig unterstützen und fördern, wird zu gegebener Zeit mit den Betroffenen erörtert werden.
Diese Entscheidung ist den verantwortlichen Stadtbrandinspektoren und Bürgermeister Helbig nicht leichtgefallen, ist aber unter den gesetzlichen Voraussetzungen alternativlos. Denn letztendlich steht die Sicherheit – sowohl von Bürgerinnen und Bürger und auch den Einsatzkräften selbst - an erster Stelle.
Die größeren und damit leistungsstärkeren Einheiten können die gesetzlichen und sicherheitsrechtlichen Voraussetzungen erfüllen und legen damit den Grundstein für eine Modernisierung der Infrastruktur und künftige Investitionen durch Landesfördermittel. Dies ist der wesentliche Punkt zur Genehmigung eines Bedarfs- und Entwicklungsplan für das ganze Stadtgebiet und die dann verbliebenen fünf Wehren.
Stadtbrandinspektor Michael Höbel und seine beiden Stellvertreter Stefan Schepula und Tobias Pfeifer, die Mitte Januar von dem Gutachten selbst überrascht wurden, werben in einem Schreiben an alle aktiven Kolleginnen und Kollegen um Verständnis für die notwendigen Maßnahmen, die nun kurzfristig umgesetzt werden müssen: Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen, sondern fußt auf den Empfehlungen des Gutachters, des Kreisbrandinspektors und den gesetzlichen Anforderungen. Ziel ist, die Sicherheit und Handlungsfähigkeit der freiwilligen Einsatzkräfte sicherzustellen, damit die Lindenfelser Feuerwehr auch zukünftig ein verlässlicher Partner für die Menschen in Lindenfels bleibt.