Eulsbach
Auf beiden Seiten des Schlierbaches haben sich die Hofreiten des Weilers in hochwasser- geschützter Lage entwickelt. Außerdem nutzte eine Mühle die Wasserkraft des Baches. Das Siedlungsbild weist eine Anzahl von einzelnen Höfen in einfachem Fachwerk auf, die in der Zeit vom 17. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden sind. Durch wenige Neubauten ergänzt bietet Eulsbach noch sehr stark das Bild früherer Kleindorfanlagen mit einer ausgesprochen bäuerlichen Bevölkerung, das auch durch die Umwandlung zur Wohn- und Fremdenverkehrsgemeinde nicht entscheidend verändert wurde.
Faustenbach
Eine Sonderstellung im Rahmen der Stadtteile nimmt der Weiler Faustenbach ein, der teilweise zu Lindenfels und teilweise zu Ellenbach und damit zu Fürth gehört. Die beiden Anwesen des Lindenfelser Bereichs sind aus dem ehemaligen Besitz "Fustenbach" oder "Faustenbach" entstanden, der wohl schon immer zur Burg bzw. Stadt Lindenfels gehörte und an dem Faustenbächlein lag, das vom Schenkenberg kommend dem Schlierbach zufließt. Der Flurname "Burgacker" für in der Nähe liegendes Feld, der heute noch gebracht wird, weist ebenfalls auf diese engen Beziehungen hin. Im Gegensatz zu den anderen Stadtteilen war also ein Zusammenschluss mit der neuen Stadt Lindenfels nicht mehr notwendig.
Glattbach
Im schmalen Teil des Kolmbachtales, an den teilweise steilen Hängen gelegen, finden sich in Glattbach eine Anzahl stattlicher Hofreiten, die sich am Bachlauf orientieren und wohl anfänglich zu einem Waldhufendorf gehörten.
Die Wohnhäuser der meist dreiseitig bebauten Höfe sind zweigeschossig und in gutem Fachwerk aus der ersten Hälfe des 19. Jahrhunderts errichtet. Sie stehen mit den Giebelseiten zur Straße und besitzen Satteldächer.
In Glattbach gab es zeitweise drei Mühlen zur Mehlherstellung und eine Holzschneidemühle, die jetzt nicht mehr in Betrieb sind, da die Bedeutung der Wasserkraft von Jahr zu Jahr nachgelassen hat. Das alte Mühlrad, von 1946 kann man noch heute in der Bachgasse 2 besichtigen.
Im Zuge der Gebietsreform kam Glattbach, das zuvor zur Gemeinde Seidenbuch gehörte, im Jahre 1972 zu Lindenfels.
Kolmbach
Der Stadtteil Kolmbach liegt an der Nibelungenstraße (B 47), eingebettet in die reizvollen Mittelgebirgslandschaft des vorderen Odenwaldes.
Kolmbach wurde erstmals im Jahr 1023 n. Chr. urkundlich erwähnt und gehörte damals zum Besitz des Klosters Lorsch.
Nach einer bewegten Geschichte, in der es eigentlich nur wenig Beziehungen zu Lindenfels gab, wurde es 1972 im Zuge der Gebietsreform Stadtteil von Lindenfels.
Die alten Fachwerkbauten stammten teilweise noch aus dem 19. Jahrhundert und werden heute durch junge Wohngebäude ergänzt.
Dass Wahrzeichen bildet die, im Jahr 1961 errichtete, katholisch Kapelle "Heilig Blut", die sich auf dem Hang der Kapellenbergs erhebt.
Kolmbach wurde im Jahr 2001 in das Dorferneuerungsprogramm aufgenommen, was zu einer Verbesserung des Ortsbildes und der Infrastruktur geführt hat und noch weiter führen wird. Das Dorferneuerungsprogramm endet 2011.
Abschlussbericht der Dorferneuerung Kolmbach
Schlierbach
Unterhalb der Lindenfelser Burg, in einer weiten, von bewaldeten Höhen umrahmten Talmulde gelegenen, aus deren Mitte der alte Kirchturm ragt, hat sich Schlierbach zu einem schönen, stillen Odenwaldorf entwickelt.
Der Stadtteil Schlierbach ist offensichtlich eine sehr alte Siedlung, zweifellos älter, als Lindenfels. Beide stehen jedoch während vieler Jahrhunderte in wechselvollen Beziehungen.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert wurde die kleine Talzent reformiert und ein selbstständiges Kirchenspiel Schlierbach entstand. Charakteristisch für dieses Reformiertentum war das Streben, nur das zu dulden, was aus der heiligen Schrift begründet werden konnte. Ein Rest dieser Haltung lässt sich heute noch daran erkennen, dass auf den Gräbern des Kirchhofes im allgemeinen keine Kreuze sondern nur schlichte Namensschilder (Stickel -->) aufgestellt werden.
Bei einem Spaziergang durch Schlierbach fällt dem Besucher wohl auch die Vielzahl der Fachwerkbauten auf. Diese Stammen größtenteils aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert. Die eindrucksvolle Anlage der ehemaligen Fronmühle und die Gaststätte "Römischer Kaiser", mit einem Wirtsschild von 1791 sind hier wohl besonders hervorzuheben.
Diese schönen Gebäude werden durch zahlreiche Neubauten ergänzt, was Schlierbach einen unverwechselbaren Charakter verleiht.
Seidenbuch
Im Nordosthang des Krehberges liegt die verhältnismäßig junge Siedlung Seidenbuch.
Sie entstand erst im 18. Jahrhundert, als Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz genehmigte, eine Glashütte mit Glasschleiferei in Seidenbuch, einem Buchwald einzurichten.
Diese blieb jedoch nicht lange bestehen und die damaligen Bewohner versuchten sich durch die Gründung mehrerer Fabriken über Wasser zu halten.
Obgleich in der Zwischenzeit zahlreiche Veränderungen in diesem Stadtteil vorgenommen wurden, lässt sich dieser Ursprung durchaus noch erkennen.
Nach dem II. Weltkrieg wurde ein höher, am hangliegender Bereich erschlossen, der zum Teil sehr moderne Bauformen aufweist. Heute wird Seidenbuch wegen seiner Höhenlage (434 m) und seiner romantischen Wanderwege von Erholungssuchenden gern genutzt.
Winkel
Im Tal des Schlierbaches, findet man den Stadtteil Winkel. Er wurde wohl um das Jahr 1000 gegründet und 1356 erstmals urkundlich erwähnt.
Winkel ist als offenes Reihendorf zu bezeichnen, das durch neuzeitliche Wohngebäude ergänzt wurde. Die stattlichen Höfe und Wohngebäude gehen zumeist bis ins 19. Jahrhundert zurück und bestehen aus zweigeschossigem Fachwerk.
Die beiden Gebäude, „Zur schönen Aussicht“, die oberhalb des Örtchens, an der Nibelungenstraße liegen, gehören ebenfalls noch zur Winkler Gemarkung. Im Jahre 1971 kam Winkel, das zuvor zu Schlierbach gehörte, im Zuge der Gebietsreform zu Lindenfels. Winkel wird von Erholungssuchenden wegen seiner ruhigen und idyllischen Lage sehr geschätzt.
Winterkasten
Winterkasten ist im Tal des Mergbaches, nördlich des Schenkenbergs, gelegen und war in früherer Zeit ein wichtiger Grenzpunkt der Heppenheimer Mark. Das Dorf selbst entstand im Zuge einer großen Rodungsperiode im Odenwald, um das 11. Jahrhundert.
Bis 1821 wurde Winterkasten von einem Schultheißen verwaltet und ab 1821 übernahm ein gewählter Bürgermeister die Amtsgeschäfte. Aufgrund der kommunalen Gebietsreform endete 1971 die Selbständigkeit des Dorfes, seither ist Winterkasten der größte Stadtteil von Lindenfels.
Winterkasten gehört zum Naturraum "Vorderer Odenwald" und ist ein typisches Straßendorf.
Dem aufmerksamen Betrachter wird die Vielzahl der stattlichen Hofreiten auffallen, die östlich der Hauptstraße liegen. Die Bebauung ist meist zweigeschossig und im schlichten Fachwerk des 19. Jahrhundert gehalten. Sehenswert ist außerdem das „Alte Rathaus“ aus dem 19. Jahrhundert und die „Alte Schule“.
Etwas Außerhalb, am Hang der Neunkirchner Höhe liegt die „Eleonorenklinik“ der LVA-Hessen, diese bietet dem erholungssuchenden Kururlauber eine Vielzahl an Therapiemöglichkeiten.
Winterkasten bildet einen guten Ausgangspunkt für eine Vielzahl von Wanderungen und hat mit seinem abwechslungsreichen Landschaftsbild, für die Erholung, einen herausragenden Wert.